Harnwegsinfekt

Wie kommt es dazu?

Blasenentzündungen und Harnwegsinfekte sind ein typisches Frauenleiden. Auch Männer kann es mitunter treffen, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit 50 Mal geringer. Der Grund liegt in der weiblichen Anatomie.

Häufigste Auslöser sind E.Coli-Bakterien. Diese befinden sich im Darm und sind dort für dessen Gesundheit und Funktion unerlässlich. Gelangen sie jedoch in die Harnröhre und steigen sie dann in die Blase auf, können sie dort Entzündungen verursachen. Und da der Abstand zwischen Darmausgang und Harnröhrenöffnung bei Frauen sehr viel kürzer ist als bei Männern, haben es die E.Coli-Bakterien nicht sehr weit.

Symptome? 

Brennen beim Wasserlassen, ständiger Harndrang, unangenehm riechender trüber Urin, eventuell sogar Blut darin, Bauchschmerzen zeigen einen „unkomplizierten Harnwegsinfekt“ an. Dieser betrifft die unteren Harnwege. also die Harnröhre und die Blase.

Kommen jedoch Fieber, Rückenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen dazu, dann sind die oberen Harnwege – Harnleiter und Nierenbecken – betroffen. Es herrscht Gefahr für die Niere! In diesem Fall muss sofort ein Arzt aufgesucht werden, der dies medikamentös behandelt.

Grundsätzlich sollte man in jedem Fall zur Abklärung einen Arzt aufsuchen!

Wie können sie einen Harnwegsinfekt vermeiden?

Es gibt einige Faktoren, die einen Harnwegsinfekt begünstigen. Dazu zählen eine falsche Intim- und Toilettenhygiene, sexuelle Aktivitäten (Flitterwochen-Zystitis), eine allgemeine Abwehrschwäche, chronische Erkrankungen oder lange Bettlägrigkeit. Auch eine Schwangerschaft kann das Risiko erhöhen.

Folgende Maßnahmen reduzieren das Risiko für eine Harnwegsinfekt deutlich:

  • Benutzen sie Toilettenpapier immer von vorne nach hinten, waschen sie sich auch auf diese Weise.
  • Halten sie ihren Intimbereich warm! Keine Zugluft oder kalte Sitzgelegenheiten, nasse Badekleidung sofort wechseln.
  • Trinken sie 1-2 Liter Wasser oder Kräutertee täglich, damit die Blase durchgespült wird. Suchen sie häufiger die Toilette auf – nicht erst wenn sie einen Harndrang verspüren.
  • Entleeren sie ihre Blase nach dem Geschlechtsverkehr – das spült eventuell eingetretene Bakterien sofort wieder hinaus.
  • Verzichten sie auf Scheidenspülungen und Intimsprays, verwenden sie stattdessen ph-neutrale Seifen, die den Säuremantel der Haut und Schleimhaut nicht angreifen.
  • Nutzen sie die Kraft der Beeren: Preiselbeere, Cranberry (Moosbeere) oder Blaubeere (Heidelbeere) zum Beispiel in Form von Säften, die man täglich zu sich nimmt.